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Zweihäusige Zaunrübe - Bryonia dioica
Familie: Kürbisgewächse
Die Zweihäusige Zaunrübe (Bryonia dioica) oder Rotfrüchtige Zaunrübe ist eine bis zu 4 m hohe/lange, mehrjährige, krautige Kletterstaude. Die Zweihäusige Zaunrübe nutzt Hecken und Zäune um sich an ihnen hochzuranken. Ihre kleinen, trichterförmigen Blüten sind weißlich- oder gelblichgrün.
Die Pflanze findet sich in Mitteleuropa auf frischem, nährstoffreichen Böden, sie ist wärmeliebend. Im Norden ist sie als Neophyt vertreten.
Die Pflanze ist giftig und enthält einen stark hautreizenden Milchsaft.
Die roten, erbsengroßen, kugeligen Fürchte unterscheiden sie von der Gattung Weiße Zaunrübe (Bryonia alba), die schwarze Früchte besitzt.
Infografik zur Zweihäusigen Zaunrübe:
Sturm, Johann Georg (Zeichner: Jacob Sturm): Deutschlands Flora in Abbildungen, Stuttgart 1796; Zugriff auf "Wikipedia – Die freie Enzyklopädie" im Februar 2024
Gattungsname Bryonia aus dem Griechischen: bryein = üppig sprießen.
Artname dioica aus dem Griechischen: zusammengesetzt aus di = zwei und oikos = Haus.
Die Bezeichnung "Zaunrübe" bezieht sich einerseits auf den Wuchsort (Zaun) und rührt zum anderen daher, dass die mehrjährige Pflanze als Überdauerungsorgan eine dicke rübenförmige, oft verzweigte Wurzel aufweist.
Weitere Namen der Zaunrübe sind Hundskürbis, Sauwurz und Tollrübe; bei Hildegard von Bingen (1098–1179) wurde sie "Stichwurtz" (Stickwurz) genannt.
Die Blüten der Zweihäusigen Zaumrübe sind eingeschlechtlich. Die männliche und weibliche Blüten befinden sich auf verschiedenen Pflanzen (Zweihäusigkeit). Die trichterförmige Krone der weißlich- oder gelblichgrün Blüten ist fünfzipfelig. Sie stehen in Doldenrispen auf Stielen, die aus den Blattachseln wachsen.
Blütezeit: Juni bis September
Foto links:
langgestielte Blüten
Foto in der Mitte:
Blütendurchmesser,
ca. 1,5 cm
Foto rechts:
fünf Staubblätter
Die männlichen Blüten sind stets langgestielt und besitzen fünf Staubblätter.
Foto links:
Blütendurchmesser
ca. 1 cm
Foto rechts:
Deutlich sichtbarer grüner
Fruchtknoten und rau-
haarige Narben
Die weibliche Blüten sind kurzgestielt und kleiner als die männlichen. Die Blütenkrone sitzt deutlich abgesetzt über dem kugelförmigen, grünen Fruchtknoten. Die Narben sind rauhaarig.
Die Blätter sind kurzgestielt, haben eine Blattlänge von bis zu zehn Zentimeter und einen fünfeckigen Umriss. Sie sind beidseitig rau behaart, ganzrandig und bis über die Mitte handförmig fünflappig.
Die Ranken setzen sich aus einem Stiel und einem fadenförmigen Endteil zusammen. Er führt Suchbewegungen aus: Die Spitze des Endteils beschreibt kreisförmige Bahnen, solange bis eine Berührung mit einem Objekt erfolgt: Die Ranke wächst in Form einer spiraligen Feder. Nach einer Berührung erfolgt innerhalb von wenigen Minuten eine Krümmung um das gefundene Objekt und meist ein mehrmaliges umschlingen des Objekts. [Ruprecht Düll; Herfried Kutzelnigg, Seite 96]
Foto links:
Weibliche Pflanze mit
suchenden Ranken
Foto rechts:
Männliche Pflanze, an
einem Berg-Ahorn-Zweig
Foto zoombar, bildschirmfüllend
Foto links:
Ranke, die Knopse einer Kartoffel-Rose umschlingt
Foto rechts:
Ranke, die sich nach oben entwickelt hat
Die kugeligen Beeren, sechs bis sieben Millimeter im Durchmesser, sind in unreifem Zustand grün und gefleckt, im reifen Zustand einfarbig scharlachrot.
Noch grüne, unreife Früchte
Februar 2024