**Kreutz-Kreuz**, *Großtalstr. 57*, Freiburg-Kappel

Läuft oder fährt man in Kappel vom Rathaus-Platz aus die Großtalstraße talaufwärts und passiert den Bergmannsbrunnen, kommt man nach einer langgezogenen Linkskurve an einer Hecke vorbei, die um einen Garten wächst. In einer frei gehalten Heckenlücke steht auf Gartenniveau ein gut 6m hohes steinernes Wegkreuz aus dem Jahr 1906. Auf einem schlanken Sockel aufgestellt, überragt das Kreuz mit dem Korpus die Hecke deutlich.

Hinter dem Garten, parallel zur Straße, steht das Haus Großtalstr. 51 – auf dem Foto rechts das Haus mit den roten Fensterläden. Der Garten selber gehört zum Flurstück des Hauses Großtalstr. 57.

Der Kreuzstamm des Wegkreuzes besitzt im unteren Teil eine kleine Stufe. Über ihr sind fünf Ähren, ein Rebenzweig mit Blatt und Trauben und zwischen beiden ein Kelchrelief aufgesetzt. Mit dieser farbigen, figürlichen Darstellung wird an die Eucharistie (Heilige Kommunion, Abendmahl) erinnert: Brot, Wein, Kelch und Hostie.
Die Kanten des Kreuzstamms sind danach gefast, ebenso die Kanten des Querbalkens. Die Nägel mit denen der Gekreuzigte am Kreuz angenagelt wurde, sind überdeutlich mit hohen, schwarzen pyramidenförmigen Nagelköpfen betont. Eine Tafel aus weißem Stein (vermutlich Marmor) mit den Initialen „I.N.R.I“ ist oben am Längsbalken des Kreuzes eingesetzt. Die Schmalseiten der Tafel ragen über den Balken hinaus. In der Mitte ist ein verzierter Schraubenkopf aufgesetzt.

Der quaderförmige, hellbraun-beige gefärbte Sockel des Wegkreuzes steht auf einem zweistufigen Podest und trägt einen überkragenden, dachförmigen Deckel. Deckel und die obere Podest-Stufe sind rot-violett gefärbt. Die untere Podest-Stufe aus rotem, vermoostem Sandstein ist in die Erde eingelassen. Auf der obere Podest-Stufe ist zur Straßenseite hin die Widmung des Stifterehepaars in weiß ausgefüllter Schrift eingraviert:
Gestiftet zur Ehre Gottes v. Joseph Kreutz /
u. dessen Ehefrau Rosalia geb. Rombach/ 1906

Die Straßenseite des Sockelquaders ist als Rundbogen-Fenster gestaltet.
Im Fensterfeld ist zu lesen:

Ich will im / Leiden nimmer /
klagen, will alles / tragen mit Geduld /
Der Heiland läßt / ans Kreuz sich schlagen /
zur Sühne unserer / Sündenschuld.
Die Schrift ist ebenfalls in den Stein eingraviert und weiß eingefärbt.

Im Zentrum des Fensterbogens ist ein kleiner achtzackiger Sterne zu sehen, dessen Zacken goldbraun eingefärbt sind. Zum Schriftfeld hin ist der Fensterbogen mit einem Halbkreisornament verziert. Die Winkel über dem linken und rechten Bogenteil des Fensters sind mit Blatt- und Blütenmuster gefüllt.

Links und Literatur

Althaus, Hermann: Kreuze, Bildstöcke, Grenzsteine im Dreisamtal und dessen Umgebung; 2002; Seite 192
Landesamt für Denkmalpflege Baden-Württemberg: Das Kreuz ist erfasst beim
Projekt Kleindenkmal des Landesamtes unter „Gemarkung Freiburg-Kappel, Kleindenkmal-Nr. 011“
OpenStreetMap: Kartenausschnitt mit der Lage des Hofkreuzes; Zugriff im Oktober 2023