Hofkreuz des Bläsihofs – Freiburg-Kappel

Fährt man vom Zentrum Kappels die schmalen Kleintalstraße talaufwärts und am Hofkreuz des Maierhofs vorbei, trifft man auf ein 1911 von Andreas Steiert und Regina Schweizer gestiftetes Steinkreuz. Es ist eines der drei Hofkreuze im Kleintal und steht an der rechten Straßenseite vor einer Wiese, die sich den Talhang hinaufzieht. Ein eingefasstes Blumenbeet schmückt das Kreuz. Linkerhand führt eine kleine Stichstraße hangaufwärts zum Bläsihof (Kleintalstr. 36). Zwischen dieser Zufahrtstraße und der Kleintalstraße stehen zwei Wohnhäuser.

– obige Karte vertikal skrollbar – Kartenausschnitt auf der OpenStreetMap-Website

Auf einem hohen zweistufigen Podest ist ein quaderförmiger Sockel mit mehrfach gestufter Deckplatte aufgesetzt. Auf ihr steht ein Quader mit einer zur Straße und nach oben offenen Nische. Ihr Boden ist nach vorne zu einer kleinen ebenen Fläche verlängert, auf der ehemals eine „etwa 60 cm große Madonna“ [Hermann Althaus] stand.
Der Quader mit der Nischenfront trägt das hohe Kreuz. Auf der zweiten, rot gefärbten Podest-Stufe des Sockels ist die Widmung der Stifter eingraviert:
Gestiftet zur Ehre Gottes von / Andreas Steiert u. Regina Schweizer / 1911

Die Schauseite des Sockels ist als Rechteck-Fenster gestaltet, von dessen oberen Rand vier Bögen ins Fensterfeld ragen. In diesem ist zu lesen:
Blick auf o Mensch / zum Kreuzesslam. / Es stirbt für dich / dies Gotteslamm. / Beweine vor ihm /
deine Sünden. / So wirst du Gnade / bei ihm finden.
Die Schrift ist in den Stein eingraviert.

Der Kreuzstamm besitzt im unteren Teil eine kleine Stufe. Über ihr – farbig ausgemalt – sind drei Ähren, ein Rebenzweig mit Blatt und Trauben und zwischen beiden ein Kelchrelief heraus-gemeißelt. Mit dieser figür-lichen Darstellung wird an die Eucharistie (Heilige Kom-munion, Abendmahl) erinnert: Brot, Wein, Kelch und Hostie.

Die Kanten des Kreuzstamms sind danach gefast, ebenso die Kanten des Querbalkens. Das obere Ende des Stamms und die Enden des Querbalkens laufen in überkragenden Zierelementen aus. Die Initialen „I.N.R.I“ sind am Stammende auf einer Steintafel eingraviert und von einem Rechteck umrahmt.

Hinweis: Die Hofkreuze des Bläsihofs und des Maierhofs im Kleintal sind im selben Jahr gestiftet, Kreuz und Korpus des Gekreuzigten sind bei beiden sehr ähnlich gestaltet. Beim Bläsihof sind das Kreuz und Korpus bemalt beim Maierhof nicht.

Links und Literatur

• Althaus, Hermann: Kreuze, Bildstöcke, Grenzsteine im Dreisamtal und dessen Umgebung; 2002; Seite 192
• Landesamt für Denkmalpflege Baden-Württemberg: Das Hofkreuz ist erfasst beim
  Projekt Kleindenkmal des Landesamtes unter „Gemarkung Freiburg-Kappel, Kleindenkmal-Nr. 008“
• OpenStreetMap: Kartenausschnitt mit der Lage des Hofkreuzes;
  Zugriff im September 2023

September 2023