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Rubrechtskraut - Geránium robertiánum
Familie: Storchschnabelgewächse
Das Ruprechtskraut (Geránium robertianum) oder auch Stinkender Storchschnabel, Blutkraut ist eine bis zu 50 cm hohe, einjährige, krautige. Rot blühende Pflanze. Sie wächst an schattigen Plätzen fast überall, bis 2.000 m.
Die Pflanze wurde und wird als Heilpflanze gesammelt und angebaut.
Infografik zum Ruprechtskraut:
Sturm, Johann Georg (Maler: Jacob Sturm): Deutsche Flora in Abbildungen; Stuttgart 1796 Zugriff über Wikipedia, März 2016
Gattungsname Geranium, lateinisch-griechischer Name der Pflanzengattung, griechisch geranos = Kranich. Wie beim deutschen Namen "Storchschnabel" bezieht sich dies auf die schnabelartige Verlängerung der Fruchtblätter zur Fruchtzeit.
Artname robertiánum. Zur Namensherkunft des deutschen Namen „Ruprechtskraut“ und des lateinischen Artnamens robertiánum gibt es zwei Varianten:
- Die Pflanze ist nach dem heiligen Robert oder Ruprecht benannt worden, da dieser Heilige den medizinischen Gebrauch des Krautes gelehrt haben soll. [HaRü1954]
- Der lateinische Name rührt von einem Mitarbeiter Linnés mit dem Namen „Robert“ her: Dieser wusch sich offenbar zu wenig und stank daher. So benannte der Meister die ebenso stinkende Pflanze nach „Robert“. [BriG1996]
Zwei gestielte, rosa- bis purpurfarbige Blüten sitzen am Ende von Seitenstängeln. Die fünf Kronblätter besitzen drei weiße Längsstreifen. Die Blütenstiele sind etwa so lang oder kürzer als die Kelchblätter. Die dunkelbraunen Kelchblätter sind stark drüsig behaart und besitzen 1,5 bis 2,5 mm lange Grannen.
Blütezeit: Mai bis September
Hinweis: Das Ruprechtskraut ist leicht mit dem Purpur-Storchschnabel zu verwechseln. Dieser hat nur 0,5 – 1 mm lange Granne an der Spitze der Kelchblätter und keine langen Drüsenhaare an den Kelchblättern.
Die Stängel sind meist purpurrot überlaufen, dicht drüsig behaart mit verdickten Knoten.
Die Blätter sind gestielt und bestehen aus 3 bis 5 völlig getrennten Teilblättern. Die Teilblätter sind fast bis zum Mittelnerv gefiedert. Die Fiedern sind abgerundet und besitzen eine kurze Spitze.
Stängel, Verzweigungsknoten
Foto links:
Blatt, Oberseite, mit fünf gefiederten Teilblättern und erkennbarer abstehender Behaarung.
Foto mitte und rechts:
Ober- und Unterseite eines Blattes mit drei gefiederten Teilblättern.
Ober- und Unterseite eines Blatts mit drei gefiederten Teilblättern. Die Blattränder sind leicht rot angelaufen.
Samen mit Granne.
Nach der Bestäubung fallen die Blütenkron- und die Staubblätter ab. Fruchtknoten und Griffel wachsen weiter, so dass beide an einen langschnäbligen Vogelkopf erinnern – daher der Name der Pflanzenfamilie. Die Früchte sind dunkelbraun, behaarte von einer Fruchthülle umgeben und sitzen im Blütenkelch. Nach oben ist die Fruchthülle zu einer langen Granne ausgezogen, die weit über den Kelch hinaus reicht. Die Früchte sind um den Fruchtstiel angeordnet. Bei trockenem Wetter lösen sich die reifen Teilfrüchte vom Fruchtstiel und werden fortgeschleudert. Die Grannen rollen sich dabei bogig auf.
Fruchtstand in verschiedenen Reifezuständen. Im letzten Foto sind die Samen herausgeschleudert.
Foto links: Der linke Fruchtstand misst vom Kelchboden bis zur Narbenspitze ca. 1 cm.
Grafik rechts: Skizze des Schleudermechanismus eines Wiesen-Storchschnabels aus Pflanzenkunde von Otto Schmeil, 1955: Wenn die Granne hochschnellt wird der Same forgeschleudert. Beim Wiesen-Storchschnabel sitzt der Same in einer Schale, beim Ruprechtskraut wird er nur von der Granne gehalten.
Februar 2016