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Thomas Rees: Kamelberg - Januar 2009
Den rund 530m hohe, fast kahle Bergrücken zwischen Fischbach und Kappel bevölkerte Thomas Rees aus Kappel mit von ihm geschaffenen Figuren, nachdem der Sturm Lothar 1999 die Anhöhe entwaldet und nach Kappel hin eine breite Schneise geschlagen hatte.
Auf der Anhöhe trotzten dem Sturm drei Kiefern (2024 stand keine mehr). Über der breiten, vom Sturm geschlagenen Schneise waren sie von Ebnet aus gut zu sehen. Durch das Fernglas erkannte man – wenn man es wusste – am Fuße des südlichsten Baums sogar pyramidenförmig angelehnte Holzstämmchen und links vom Stamm eine Figur: den Kamelreiter – Fotos oben, rechts und unten. Dieser Reiter gab der Anhöhe den volkstümlichen Namen Kamelberg.
Die Figuren, die Thomas Rees schuf, sind zusammengesetzt und herausgearbeitet aus Baumstümpfen, Stämmen, Ästen, Zweigen und Wurzeln: Material, das der Wald lieferte – direkt nach dem Sturm in großer Zahl. Thomas Rees erzählt in „Eine Geschichte vom Berg“ die Ursprünge der „Bevölkerung“ des Bergrückens zwischen Kappel und Fischbach mit den von ihm geschaffenen Figuren. Die Geschichte begann mit einer Krippe, aufgestellt auf der Wiese am Pfeiferbergsattel, geschaffen aus dem Material vom durch Sturm Lothar verwüsteten Berg. Das Motto dieser ersten Krippe „Vergänglichkeit“. Auf der Wiese konnten sie nicht auf Dauer bleiben. So wurde sie zum Ursprungsort, auf den Berg, gebracht. Hinzu kamen dort weitere von Thomas Rees geschaffenen Figuren.
Die Figuren sind dort der Veränderung und der Vergänglichkeit durch die Kräfte der Natur preisgegeben. Deutlich sichtbar wird dies beispielsweise an dem Windflöter – Foto unten: Das Holz ist angefressen, die Flöte zerbrochen. Durch den großen Trichter am Hinterkopf des Bläsers kann der Wind durch das Flötenrohr pfeifen.
In der durch die schräg angelehnten Stämmchen gebildeten zeltartige Hütte sitzen Maria und Josef. Über der Hütte am Kiefernstamm befestigt, zusammengefügt aus Ästen, ein großer Stern.
Maria und Josef
Auf der Kamelberg-Anhöhe in der Nähe des Kamelreiters und der Krippen-Hütte aber auch auf dem nach Norden abfallenden Bergrücken stehen weitere Skulpturen: Fabelwesen, ein Engel mit Schwert, mächtige Gesichter.
Windflöter mit zerbrochener Flöte und Trichter zum "Fangen" des Windes.
Mannshohes, geflügeltes Gesicht auf einer drehbaren Scheibe, geschaffen 2006.
Foto links:
Engel mit Schwert.
Foto in der Mitte:
Gesicht, geschnitten aus
eine kniehohe Baumscheibe.
Foto rechts:
verdruckter Alter.
Oktober 2024